Rückblick - eine stimmungsvolle Sommer-WM in der Chiemgau Arena

Die Sommer Biathlon WM in Ruhpolding ist zu Ende und es kehrt etwas Ruhe in der Chiemgau Arena ein, bevor der Weltcup-Tross vom 11. bis zum 15. Januar 2023 hier Station macht. Insgesamt 17.000 Zuschauer strömten während der vier Veranstaltungstage in das Stadion und feuerten die Athleten lautstark an. Mit 350 Athleten aus 30 Nationen wies die WM ein rekordverdächtiges Teilnehmerfeld auf.
Weltklasse-Athleten wie Dorothea Wierer, Elvira Oeberg, Denise Herrmann, Sebastian Samuelsson und Philipp Nawrath waren am Start. Justus Pfeifer, Bürgermeister von Ruhpolding, zieht ein positives Fazit: „Wir haben in den vergangenen Tagen Biathlonsport auf höchstem Niveau gesehen und die Fernsehbilder, die ausgestrahlt wurden, haben einen wunderbaren Eindruck des Ortes und der Veranstaltungsstätte gezeigt. Mein persönliches Highlight war die Goldmedaille von Philipp Horn und das Herzschlagfinale im Massenstart von Roman Rees. Das macht eindeutig Lust auf den Winter-Weltcup.“

 

Die Weltmeister

Während der Biathlon Sommer WM wurden insgesamt 12 Medaillen in den Disziplinen Super-Sprint, Sprint, Massenstart und Verfolgung vergeben.

Maksim Fomin (LIT) und Selina Marie Kastl (GER) gewinnen im Super-Sprint der Junioren
Der Litauer Maksim Fomin und die Deutsche Selina Marie Kastl gewannen am Donnerstag die ersten beiden Goldmedaillen im Supersprint der Junioren und Juniorinnen. Fomin gewann Gold mit einer sauberen Schießleistung über die 7,5 km der Männer in 18:00,9. Die Silbermedaille ging an Fabian Kaskel aus Deutschland, der mit drei Strafrunden 21,3 Sekunden zurücklag. Maxime Germain aus den USA gewann mit fünf Strafpunkten die Bronzemedaille. Selina Marie Kastl begeisterte das Publikum in der Chiemgau Arena, indem sie nach dem ersten Stehendschießen die Führung übernahm und, trotz drei Strafrunden, in 20:30,3 Minuten gewann. Die Slowenin Lena Repinc gewann mit zwei Strafrunden die Silbermedaille und lag 23,6 Sekunden zurück. Lora Hristova aus Bulgarien gewann mit fünf Strafpunkten die Bronzemedaille mit 38,1 Sekunden Rückstand.

Philipp Horn (GER) und Dorothea Wierer (ITA) sind Weltmeister im Super-Sprint
Der deutsche Philipp Horn setzte sich nach zwei Strafrunden beim letzten Stehendschießen im Super-Sprint der Männer durch. Er ließ auf den letzten 20 Metern fünf Konkurrenten hinter sich und gewann die Goldmedaille in 16:55,4 Minuten. Die schwedischen Teamkollegen Sebastian Samuelsson und Peppe Femling, beide mit drei Strafrunden, sicherten sich die Silber- und Bronzemedaille mit 0,2 sowie 0,7 Sekunden Rückstand.
Bei den Frauen übernahm die Italienerin Dorothea Wierer die Führung nach dem ersten Liegenschießen und blieb trotz zweier Strafrunden unangefochten an der Spitze. Sie sicherte sich die Goldmedaille in einer Zeit von 19:05,7. Hinter Wierer gewann ihre Teamkollegin Lisa Vittozzi mit drei Strafrunden die Silbermedaille. Die Finnin Nastassia Kinnunen schoss sauber und gewann mit 13,9 Sekunden Rückstand die Bronzemedaille.

Jonas Marecek (CZE) und Selina Grotian (GER) sichern sich die Goldmedaille im Sprint der Junioren

Jonas Marecek aus der Tschechischen Republik übernahm nach einem guten Schieß-Ergebnis die Führung und lief in 18:51,6 Minuten zur Goldmedaille im 7,5 km Sprint der Junioren. Sein Teamkollege Tomas Mikyska holte mit 10,2 Sekunden Rückstand die Silbermedaille. Der Deutsche Fabian Kaskel gewann mit einer Strafrunde die Bronzemedaille mit 46,78 Sekunden Rückstand.

Selina Grotian gewann Gold mit einer sensationellen Laufleistung. Sie war mit einer Zeit von 17:02,2 Minuten schneller als die Herren. Selina Marie Kastl auf Platz zwei und Johanna Puff auf Platz drei komplettierten auf das deutsche Podium.

Sebastian Samuelsson (SWE) und Lisa Vittozzi (ITA) sind die Weltmeister im Sprint

Der Schwede Sebastian Samuelsson flog nach dem Liegendschießen und nur einer Strafrunde im Stehendschießen förmlich über die Ziellinie. Er gewann die Goldmedaille im 7,5 km Sprint der Herren in 18:38,1 Minuten. Teamkollegen Peppe Femling sicherte sich Silber. Der Schweizer Niklas Hartweg komplettierte das Podest.
Im letzten Wettbewerb des Tages lief die Italienerin Lisa Vittozzi mit einem Rückstand von 11,3 Sekunden nach dem Stehendanschlag eine brillante letzte Runde und holte sich die Goldmedaille im 6 km-Sprint der Frauen in 16:21,4. Die Tschechin Marketa Davidova gewann nach einer guten Schießleistung die Silbermedaille. Zwei Bronzemedaillen gingen an die Slowakin Paulina Fialkova und die Schweizerin Lena Haecki Gross. Hinter Vittozzis Goldmedaille mit nur einer Strafrunde schoss die Tschechin Marketa Davidova sauber und gewann mit 2,4 Sekunden Rückstand die Silbermedaille. Zwei Bronzemedaillen gingen an die Slowakin Paulina Fialkova und die Schweizerin Lena Haecki Gross. Beide kamen mit einem Rückstand von 23,9 Sekunden ins Ziel.

Goldmedaillen im Verfolgungsrennen der Junioren für Tomas Mikyska (CZW) und Selina Marie Kastl (GER)

Tomas Mikyska aus der Tschechischen Republik, der vom ersten Schießen an in Führung ging, gewann die Goldmedaille im Verfolgungsrennen in 26:39,8 Minuten. Mikyska und Silbermedaillengewinner Jonas Marecek lieferten sich während des gesamten Wettkampfs ein Duell am Schießstand und schenkten sich nichts. Die Bronzemedaille gewann der Ukrainer Vitalii Mandzyn.
Bei den Juniorinnen kontrollierte die Deutsche Selina Marie Kastl das Verfolgungsrennen über die 7,5 km und sicherte sich damit ihre dritte Goldmedaille bei der Sommer WM. Ihre Teamkollegin Johanna Puff holte die Silbermedaille mit einem Rückstand von 14,4 Sekunden. Tereza Vobornikova aus der Tschechischen Republik gewann Bronze mit 23,6 Sekunden Rückstand.

Dorothea Wierer und Sebastian Samuelsson gewinnen Gala-Massenstart

Die Italienerin Dorothea Wierer lieferte sich im Gala-Massenstart ein heißes Duell mit Denise Herrmann. Dorothea Wierer sicherte sich die Goldmedaille in 28:21,2 Minuten. Wierer, die im zweiten Durchgang nur einen Strafpunkt kassierte, lag 9,4 Sekunden vor der Silbermedaillengewinnerin Herrmann mit ebenfalls einem Strafpunkt. Die Tschechin Marketa Davidova gewann mit zwei Strafrunden die Bronzemedaille.

Bei den Herren flog der Schwede Sebastian Samuelsson mit 8,9 Sekunden Rückstand durch die letzte 2,5-Kilometer-Runde und überholte auf den letzten 100 Metern den Deutschen Roman Rees. Samuelsson sicherte sich Gold im Gala-Massenstart. Silbermedaillengewinner Roman Rees aus Deutschland lag nur 2,9 Sekunden zurück. Samuelssons Teamkollege Martin Ponsiluoma gewann die Bronzemedaille.

 

Das Rahmenprogramm

Rund um die Wettkämpfe wurde ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm für die ganze Familie geboten. Von Laser-Biathlon über Torwand-Schießen und Autogrammstunden war für jeden Geschmack etwas dabei. Gerade zwischen den Wettkämpfen tummelten sich die Besucher in den Bereichen um die Mitmach-Aktionen. Vor allem die Autogrammstunden am DSV-Stand sowie am Stand der Sporthilfe erfreuten sich großer Beliebtheit. Aber auch die verschiedenen Laser-Schießanlagen wurden rege frequentiert.

Beim Skirollertest erfuhren die Besucher, wie es sich anfühlt, mit den schmalen Skirollern über den Asphalt zu gleiten. Der Bayerische Skiverband präsentiert sich mit einem Informationsstand und einem Bewegungsparcours für Kinder, bei der fünf Wintersportarten spielerisch ausprobiert werden konnten. Früh übt sich schließlich, wer Profi-Sportler werden will. Wie das aussehen kann, zeigte der Nachwuchs des SC Ruhpolding bei den Schautrainings auf der Schanze. In den Trainingspausen ging es dann mit dem Bob den Schanzenauslauf hinunter. Beim Deutschen Skiverband und dem Stand von Ruhpolding Tourismus wurden tolle Preise wie Karten für die WM in Oberhof oder ein Urlaubsaufenthalt verlost. Für das leibliche Wohl sorgten Essens- und Getränkestände.